Lessing



 Gotthold Ephraim Lessing-Kurzbiographie

Als ältester überlebender Sohn des protestantischen Oberpfarrers Johann Gottfried Lessing und der Pfarrerstochter Justin Salome Lessing, wurde er am 22. Januar 1729 in Kamenz/Oberlausitz geboren.  Zuerst bekam er Hausunterricht und später wurde er durch den Willen seiner Eltern Pfarrer. Von 1741-1746 besuchte er die Fürstenschule St. Afra in Meißen, wo er seine ersten schriftstellerischen Versuche begann. Daraufhin wurde er aufgrund guter Leistung vorzeitig entlassen. Er begann ein Studium der Theologie in Leipzig, jedoch interessierte ihn mehr die Theaterkunst. 1748 war die Uraufführung seines Lustspiels ,,Der junge Gelehrte``. Nach dieser Aufführung begann er kurzzeitig ein Medizinstudium in Wittenberg, von dort aus zog er dann nach Berlin, um den Gläubigern in Leipzig zu entkommen. Von 1748-56 veröffentlichte er viele wissenschaftliche und literarische Rezensionen. Sein Abschluss des Medizinstudiums absolvierte er mit einem Magisterarbeit zur Biographie des Mediziners Juan Huartes um 1752. Er verlobte sich mit Eva König, einer Hamburger Kaufmannswitwe und heiratete sie 1776. Sie bekamen einen Sohn, der seinen ersten Lebenstag nicht überlebte. Seine Frau starb daraufhin 1778 an Kindbettfieber. Lessing verfasste 1779 die Abfassung des dramatischen Gedichts Nathan der Weise, welches erstmals 1838 aufgeführt wurde. Am 15.02.1781 starb er in Braunschweig an Brustwassersucht.
Zu Lessings Werken zählen zum Beispiel:
1747  Der junge Gelehrte                              
1749  Der Freigeist                   
1755  Miss Sara Sampson        
1763  Minna von Barnhelm     
1772  Emilia Glotti                  
1779  Nathan der Weise         



Anekdote:
Lessing bekam einmal ein Paket mit der Erzählung „Warum lebe ich?“ und einen Brief, in dem ein junger Schriftsteller um seine Einschätzung bat. Lessing las diese Erzählung und antwortete:
Sie leben nur, weil Sie ihre Erzählung mit der Post geschickt, und nicht persönlich abgegeben haben.


 

Ein Reisebericht 


Das Leben im 18. Jahrhundert


Die letzten Monate habe ich in Kamenz verbracht. Ich habe viel über das Leben und die Menschen dort gelernt. Die meisten sind geprägt vom Absolutismus. Sie leben in Armut während sich die Reichen prunkvolle Schlösser bauen. Die Bürger waschen sich nicht aus Angst, dass dadurch die Pest übertragen werden könnte.Man riecht, dass die Leute sehr großzügig mit Parfüm umgehen.
Da ich zum Glück etwas mehr Geld besitze als die meisten Kamenzer, aß ich fast jeden Abend Obst und Gemüse und trank Schaumwein. Allerdings habe ich festgestellt, dass die Ärmeren immer noch aus einer großen Schüssel ohne Besteck essen und nur Wasser, Milch und Bier zum Trinken haben.
Auf meinem Weg in die Kirche sah ich jeden Tag eine sehr verarmte Familie . Sie hatten 7 Kinder, 2 starben kurz nach der Geburt. Der Vater arbeitet hart, aber das Geld reicht einfach nicht. An manchen Tagen brachte ich ihnen etwas Brot in Ihre alte, heruntergekommene Hütte, sodass wenigstens die Kinder etwas zu essen hatten.
Einmal wurde ich von einem Adligen zu einem Hoffest eingeladen. Es gab französisches Essen und es wurde Klavier gespielt. Alles war sehr prunkvoll.
Oft besuchte ich ein Theater oder ging zu einem Konzert. Das Theater war immer sehr gut besucht. Ich denke es ist der gesellschaftliche Mittelpunkt der Menschen. Allerdings wurde ich auch manchmal zu Kegelabenden eingeladen, bei welchen es immer viel Spaß gab und viel getrunken wurde. Kurz vor meiner Abreise gab es auch noch einen Jahrmarkt, wo getanzt, gelacht und gesungen wurde.




Kamenz



Interview mit Lessing


R: „Heute zu Gast bei uns im Studio, der wiedergekehrte Ephraim Lessing“

L: „Ich freue mich heute ihr Gast sein zu dürfen!“

R: ,,Wir, beziehungsweise ich, würden ihnen gern einige Fragen stellen, die alle bestimmt brennend interessieren werden.
Hätten sie vermutet, dass ihre Werke nach ihrem Tod so populär werden? “

L: „ Nein, das war schon eine ziemliche Überraschung. Ich wollte eigentlich nur die damalige Zeit mit Neuem Unterhalten.“

R: „Dies ist ihnen auch sichtlich gelungen. Sie sind einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller ihrer Zeit und heute noch. Es sind Schulen, Straßen sowie Plätze und Denkmäler nach ihnen benannt. Die meisten ihrer Werke werden weiterhin im Theater aufgeführt oder als Bücher gedruckt, wie zum Beispiel Nathan der Weise.“ 

L: „Ich fühle mich sehr geschmeichelt. Ich hätte nie daran gedacht, dass meine Stücke, selbst noch nach 2 Jahrhunderten, Leute unterhalten würden.
Gerade weil sich die Welt so verändert hat. Ich selbst habe letztens eins meiner Werke im Theater bewundern können und war sehr positiv beeindruckt. Die Schauspieler haben alles so rübergebracht wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Emotionen, Taten und Gedanken. Es waren wahrhaftig richtige Profis.“

R: „Unsere Welt heute muss für sie ziemlich verwirrend sein. Wie kommen sie momentan mit dieser Situation zurecht?“

L: „Ich fühle mich wie in einem Traum. Nirgendswo sieht man noch Kutschen. Ihr bewegt euch nur noch mit sogenannten Autos fort. Jeden Menschen den ich traf, lief mit einem kleinen Gerät in der Hand, oder am Ohr durch die Gegend. Dabei achten sie nicht mehr auf andere Fußgänger, beziehungsweise auf Autos.
Niemand trägt mehr vornehme Sachen, so wie es früher üblich war. Erst neulich habe ich eine Frau in Hosen gesehen. Damals trugen alle Frauen noch Kleider und eine elegante Frisur. Nicht wie heute wo sie mit kurzen und sogar bunten Haaren rumlaufen.“

R: „Die Zeiten haben sich sehr verändert Herr Lessing und somit auch die Leute. Jeder ist heutzutage “online“.“

L: „Früher hätte man nie an sowas gedacht oder laut ausgesprochen, weil man sonst als verrückt abgestempelt worden wäre.
Jedoch die schwierigste Situation für mich ist, dass jeder den ich kannte nicht mehr lebt. All meine Freunde, Bekannte und Verwandte.“

R: „Das ist verständlich. Ich bin davon überzeugt, dass sie in der jetzigen Zeit wieder neue Freunde gewinnen können.“

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