Aufklärung

                                Der schwarze Schwan



An einem still gelegenem See in der Nähe von Kamenz hat sich eine Gruppe von Schwänen niedergelassen. Doch der schöne Schein trügt, denn ein Schwan wird immer von den anderen ausgeschlossen. Die Schwäne reden nicht mit ihm und geben ihm nichts von dem Futter ab, welches Parkbesucher ihnen geben.Sie tolerieren den traurigen Schwan nur nicht, weil er ein dunkleres Gefieder hat, als die anderen. Obwohl das egal ist halten die Schwäne an dem Vorurteil fest, dass dunkel gefiederte Schwäne diebisch und gemein sind. Igor, der schwarze Schwan, leidet unter den Vorurteilen, denn diese stimmen überhaupt nicht. Nur weil einmal ein dunkel gefiederter Schwan den Würmervorrat von den anderen gestohlen hat, heißt das nicht das auch Igor so ist. Doch den anderen Schwänen ist das egal. Ihrer Meinung nach ist ein Schwan mit dunklem Gefieder nicht so wie ein weiß gefiederter Schwan.. Eines Tages kommt überraschender Besuch von einem anderen dunkel gefiedertem Schwan, Peter. Die Freude darüber schießt bei Igor ins Unermessliche. Endlich hat er einen Schwan der genau so aussieht wie er. Die beiden tauschen sich über ihre Erfahrungen aus und erstaunlicher Weise wird Igors neu gewonnener Freund genau so behandelt wie er. Plötzlich kommt den Beiden eine Idee: !“Was hälst du davon wenn wir uns weiß anmalen und dann zu den anderen gehen?“ schlägt Peter vor . Igor findet die Idee toll und beendet sie: „Und wenn sie dann mit uns ein paar Tage erlebt haben, waschen wir die Farbe ab.“ Gesagt, getan. Sie malen sich gegenseitig an und gehen zu den anderen. Igor und Peter werden plötzlich wie normale Schwäne aufgenommen. Der Plan verläuft wie abgemacht und nach drei Tagen geben sie ihre wahre Gefiederfarbe preis. „Das wart ihr?“, „Niemals!“ Die Schwäne meinen verblüfft: „Ihr wart ja gar nicht anders als wir! Wir dachten ihr seid alle gleich.“. Die beiden freuten sich über diese Aussagen und hofften das sie nun toleriert werden. Und so war es auch. Nach einigen Tagen kam Peter noch mal an den See und wurde von allen herzlich begrüßt. Als am späten Abend dann die Sonne unterging, verabschiedete sich Peter mit gutem Gewissen, denn nach vielen Jahren herrschte endlich Gleichberechtigung am Schwanensee und alle wurden toleriert.

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ALLGEMEIN, WAS IST AUFKLÄRUNG? 


 „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit.
Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sicher seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen.Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Ist also der Wahlspruch der Aufklärung. [...]“

Mit diesem Appell richtet sich Kant an das Volk, denn früher waren viele Menschen der Ansicht, sich nach den höherstehenden Personen richten zu müssen. Meist lag es nicht an dem Mangel an Wissen sondern an der Überwindung seine Meinungen und Ansichten zu äußern.

Kritik ja, Widerstand nein. Das Vernunftprinzip sollte im öffentlichen Raum zum Einsatz kommen, schreibt Kant in „Was ist Aufklärung?“,den Kritiker sieht er allein im Gelehrten und die Öffentlichkeit in dessen Leser sieht. Der Bürger darf sich zwar beschweren, er hat aber laut Kant kein Recht, den Aufstand oder sogar den Aufruhr zu proben. Letztlich reduziert Kant alles Übel auf das schwache Individuum – dass sozioökonomische Strukturen (Staat, Adel und Kirche waren damals auch Wirtschaftsmächte) deren Wurzel sind, sagt er zumindest nicht.

Mit den „anderen“ meint er sicherlich den Adel und die Machthaber dieser Zeit, welche den Bürgern nicht viel Freiheit zur Bildung von eigenen Meinungen und Ansichten gelassen haben, sodass es für das Volk nicht nötig war, sich selbst über Fragen und Zustände dieser Zeit Gedanken zu machen.

Zwar leben wir in einem Zeitalter der Aufklärung, aber noch nicht in einem aufgeklärten Zeitalter, meinte der Aufklärungsphilosoph Immanuel Kant im Jahre 1784.

„Aufklärung, das ist Licht ins Dunkel bringen.“ Mit diesem Satz wurde und wird Aufklärung oft beschrieben.Aber wo findet sich dies in unserem Zeitalter wieder? Wieweit ist die heutige Welt aufgeklärt und wieweit noch nicht? Wir wissen sehr viel mehr als die Menschen im 18. Jahrhundert, doch dies bedeutet nicht, dass die Menschen nicht weiterhin an Religion und Traditionen festhalten. Die These :Wir leben zwar in einem informierten, jedoch nicht in einem aufgeklärten Zeitalter. Dafür spricht, dass viele Menschen einer Religion angehören, was eine Menge Unwissenheit und Vermutungen mit sich führt, denn der Glaube ist bei den wenigsten Religionen nachbeweisbar. So glauben immer noch viele Menschen an die Entstehung der Welt und die Schöpfung des Menschen vor wenigen tausend Jahren durch Gott, obwohl es viele Beweise für die Evolution der Erde vor vielen Millionen Jahren gibt.

Wenige scheinen nach Erkenntnis und Wissen zu suchen, ihnen gefällt das „Dunkel der Unwissenheit“. Viele Menschen, die der Evolution Glauben schenken, singen am Sonntag in der Kirche Lieder über die Schaffung der Erde durch Gott. Die Wahrheit scheint also nicht ihr Ziel zu sein, was sie zu weniger aufgeklärten Menschen macht, um es kurz zu machen, zu unaufgeklärten. Was nicht heißen soll, dass es schlecht ist einer Religion anzugehören, nur dieser „Tunnelblick“ in ihrer Religion schränkt die Aufklärung ein. Und auch nicht jeder der in der Kirche am Sonntag singt hat diesen „Tunnelblick“, viele von ihnen sind sich der Entstehung der Erde durch die Evolution vor vielen Millionen Jahren bewusst.
Andererseits, wenn man den Fortschritt als eines der wichtigsten Merkmale der Aufklärung betrachtet, so müsste unser Zeitalter doch sehr aufgeklärt sein, da die Menschheit sehr bedacht ist zu forschen, zu erfinden und Neues zu entdecken und damit nach der völligen Aufgeklärtheit zu streben scheint. Es ist nicht ausreichend, soviel zu wissen und zu besitzen, wie man zum Leben braucht. Es muss immer noch mehr möglich sein, wie noch mehr Komfort, noch mehr Schnelligkeit, noch weniger Aufwand. Man bedenkt nur einmal den rasanten Fortschritt in der Entwicklung der Technik. In den Menschen strebt also ein ständiger Drang nach Neuentdeckungen und Wissen, Vielfalt und Genauigkeit. Es scheint so, als suchten sie die Erkenntnis. Also doch ein aufgeklärtes Zeitalter?

Dies ist kaum vorstellbar, denkt man mal an die vielen „Tabu-Themen“, die es heute immer noch in großer Zahl gibt. Sicherlich gibt es eine Besserung , aber kann man das, was heute an Konventionen gegenüber bestimmten Themen besteht, wirklich als aufgeklärt bezeichnen? Bedeutet Aufklärung nicht aber auch, dass man sich der Geschehnisse und der Dinge um einen herum und deren Bedeutung bewusst ist? Unserer Meinung nach schon. In unsere Gesellschaft scheint sich dieser schließlich nicht ganz bewusst zu sein, wenn man zum Beispiel den Umgang mit Tod bedenkt.

Der Tod ist, wie jedem Menschen bewusst sein sollte, die natürlichste Sache der Welt, genauso wie das älter werden. Kein Lebewesen kann ewig leben. Es ist so vorgesehen,ein kommen und gehen, letztlich bleibt einem nichts anderes übrig als das zu akzeptieren. Den Tod allerdings wirklich zu akzeptieren,egal in welcher Lebensphase, benötigt so viel Aufklärung, dass es nahezu die Grenzen der Vorstellungskraft überschreitet. Die Menschen schaffen es deshalb nicht, offen darüber zu reden. Wird zum Beispiel bei eine Kleinkind zu seinem Geburtstag gesagt: „3 Jahre schon, das erreicht auch nicht jeder“ so gibt es sofort entsetze Blicke. Aber in Hinblick auf Krisensituationen, wo Kinder ohne medizinische Versorgung und Hilfe auf sich allein gestellt sind, ist es eine realistische Aussage.
In unserer Zeit sind wir vom Fortschritt geprägt.Wir wissen immer mehr und müssen immer mehr wissen, um in der heutigen Gesellschaft klar zu kommen.Wissen erlangen zu können, ist für uns normal, dies ist aber nicht in allen Ländern der Welt so. Stillstand konnte eben noch nie etwas erreichen. Und es ist die Bewegung, die wir wollen, obgleich sie uns bedrohen (zum Beispiel Entwicklungen) und damit sind zum Beispiel Atombomben, aber auch der Klimawandel, der durch uns Menschen induziert wurde.

Aufgeklärt kann man bezeichnen, wenn Menschen erkennen wollen, alles Wissen und erreichen zu wollen. Kurz gesagt Freiheit wollen.Aber trotzdem kann man nicht behaupten, dass wir in einem aufgeklärten Zeitalter leben, da es einfach noch zu viele Dinge gibt, die dagegen sprechen. Auf der einen Seite wollen wir zwar Bildung, Fortschritte, Freiheit, und auch Vervollkommnung, andererseits aber sind wir, bzw. unser Geist noch längst nicht frei! „Auch die Menschen in unserem Zeitalter halten, vielleicht sogar zum Glück, noch fest an in ihrem Sinn nicht nachweisbaren Regeln.“ Sagte eine Schülerin eines Gymnasiums die sich mit diesem Thema befasste. „Sie sind in dieser Hinsicht unaufgeklärt.“ Also wollen viele Menschen kein Licht in jedem Dunkel. Sie wollen in vielen Themen der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen, wir denken, jenes liegt daran, dass sie schlichtweg Angst haben. Angst, Dinge zuerfahren bei denen sie nicht wissen wie man damit umgehen soll.

Wir kommsen also zu dem Schluss, dass die anfangs aufgestellte These stimmt. Die Menschen in unserer Zeit wissen viel und wollen auf viel erfahren und hinterfragen, sie sind informiert, aber - und das ist der letztendlich entscheidende Punkt - nicht in allen Bereichen und jeder Thematik. Was wir damit sagen wollen, wir leben also in einem Zeitalter der Aufklärung - aber nicht in einem aufgeklärten Zeitalter.

Begriffe der Aufklärung: 
Aufklärung ist die Kritik an der Kirche und Religion
- Kritik an staatlichen und gesellschaftlichen Ordnungen
- Unbedingter Fortschrittsglaube
- Toleranz in Gesellschaft, Politik und Religion
- Individualismus
- Das Gute und das Vernünftige werden gleich gesetzt
- Menschlicher Verstand soll die Wahrnehmung beherrschen
- Geistige Emanzipation

--> selbstverschuldete Unmündigkeit : Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen.

--> „Licht“ … meint den langen Schatten des Mittelalters, der das Denken verdunkelten, loszuwerden und „Licht ins Dunkle zu bringen“. Das Licht einer sich selbst bestimmenden Vernunft und die Ideale von geistiger Freiheit, Gleichheit, Bildung und Toleranz wieder hervor zurufen.

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